Wenn sich jugendlicher Elan, toller Einsatz und Musizierfreude mit hohem musikalischem Niveau paart, dann springt der berühmte Funke auf ein andächtig lauschendendes Konzertpublikum über. So geschehen am 12. und 13. September in den Pfarrkirchen von Eschenbach und Ballwil. 

Verantwortlich für dieses musikalische Feuerwerk war das junge Ensemble Sirius, das an beiden Konzertabenden einen Ausflug in die Klangwelt der nordischen Chormusik unternahm. Manch einer im Publikum mag sich die Augen gerieben haben und war erstaunt über die Klangfülle der jugendlichen Sängerinnen und Sänger. Das Gesangsquintett Sirius, bestehend aus Laura Buholzer, Alyssa Muff, Janine Odermatt, Jan Emanuel Harry und Michael Henzen wurde von der Leiterin Elsbeth Burgener-Hunger professionell stimmlich betreut. Die Flötistinnen Nicole Stadelmann und Angela Stocker, sowie die Organistin und Pianistin Julia Stadelmann, ergänzten das Gesangsensemble. Die meisten dieser jungen Musikerinnen und Musiker sind oder waren Schülerinnen und Schüler der Musikschule Oberseetal. Janine Odermatt und Nicole Stadelmann durften bereits ihr professionelles Studium an der Hochschule Musik in Luzern starten. Für das stimmungsvolle Ambiente in der Kirche zeichnete sich Franziska Buholzer verantwortlich, welche es verstand, mit unzähligen Kerzen den Raum in ein atmosphärisches Licht zu tauchen.

Bereits mit den ersten Djembeklängen aus dem «Adiemus» von Carl Jenkins demonstrierte das Ensemble Sirius seine gute Bühnenpräsenz. Wie innovativ das Konzertprogramm gestaltet war, zeigte sich in der anschliessenden «Suite antique» von John Rutter. Angela Stocker entwickelte zum anspruchsvollen Flötenpart eine eigene Choreografie. Das Publikum erlebte eine tanzende und spielende Musikerin, welche, so schien es, sich immer mehr mit dem Instrument verband. Nicole Stadelmann zeigte im swingenden vierten Satz der Suite ihr hohes musikalisches und technisches Können. Souverän und einfühlsam begleitete die Organistin Julia Stadelmann auch am Klavier.
 
Es ist es dem Ensemble Sirius hoch anzurechnen, dass es sich auch der skandinavischen a-cappella Musik annahm. In den Liedern aus “8 sånger för blandad kör“ von Wilhelm Peterson-Berger zeigte sich das Ensemble sprachgewandt und stimmlich flexibel. Eindrücklich wie die nordischen Stimmungsbilder aus der Natur umgesetzt wurden oder auch Schalk unvermittelt aufblitzte.
 
Ein grosser Teil des Programms war den Chorwerken John Rutters gewidmet. Die farbigen Harmonien wurden vom Ensemble Sirius durchsichtig und frisch interpretiert. Die sich dazugesellenden Querflöten ergänzten das homogene Klangbild. Geschickt wie die Musikerinnen und Musiker die Möglichkeiten des Raumes ausnützten, mal von der Empore mit unterstützendem Orgelspiel, mal im Chor mit Pianobegleitung oder laufend im Kirchenschiff.
 
Neben dem bekannten Auftragswerk «This ist he day», berührte vor allem «For the beauty of the earth» eine Hymne an die Schönheit der Natur. Laura Buholzer und Alyssa Muff gestalteten die Solistenparts sehr engagiert und mit schlanker Tongebung. Sehr beeindruckend überhaupt, wie das ganze Ensemble Sirius nahtlos und gekonnt zwischen Solo- und Ensemblerollen wechseln konnte. Dies trifft auch auf Jan Emanuel Harry zu, dessen warme Baritonstimme wesentlich zum runden Gesamtklang des Gesangsquintetts beitrug.
 
 Zwischen den Vokalnummern interpretierte das Querflötentrio, jetzt verstärkt durch Elsbeth Burgener-Hunger, zwei Stücke aus dem Werk «Birds» von Herman Beeftink. Inspiriert durch die lautmalerischen Vogellaute wähnte man sich wie im nordischen Wald.
 
Ganz zu überzeugen wusste Janine Odermatt im Lied der Solveig von Edvard Grieg. Beeindruckend wie sie den Bogen mit runder Stimme und Klangvolumen über das Stück spannte. Im folgenden Frauenterzett «Seasons» von Ola Giejlo konnte Michael Henzen seine gitarristischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
 
Die beiden Schlussnummern ”Gabriellas Sång” und “My flame the song” zeigten noch einmal die Qualitäten des jungen Ensembles auf: Wendig, stimmlich flexibel und sprachmächtig. 
 
Mit dem titelgebenden Schlusssong liess das Ensemble Sirius spüren, welche Bedeutung das Singen für jeden einzelnen haben kann. Es ist die wunderbarste menschliche Interaktion, man kommuniziert mit dem Publikum und teilt mit ihm Emotionen.
 
Der anhaltende herzliche Applaus mit Standing Ovations bestätigte, dass die Emotionen beim Publikum angekommen waren.
Ein herzliches Dankeschön an die jungen Musikerinnen und Musiker, welche die Besucher in Zeiten von Corona wieder einmal mit einem herzerwärmenden Konzertabend beschenkten.