Geprägt durch die Einschränkungen der Coronazeit konnten wir dieses Jahr die Zeit vom Palmsonntag bis Ostern nicht im gewohnten Rahmen feiern.
Die Gottesdienste durften nicht stattfinden, aber dennoch fanden viele Pfarreiangehörige einen Weg, das Brauchtum der Karwoche zu leben und den Feiern zu folgen. In nachbarschaftlicher Hilfe wurde das Angebot auch zu Leuten getragen, welche als besonders verletzlich die Wohnungen nicht verlassen sollten. Dabei wurde da und dort auch Neues möglich. 
 
Am Palmsonntag wurden in allen Pfarrkirchen die Palmsträusse gesegnet. In Ballwil standen unverhofft zwei grosse Körbe voller Palmwedel in der Kirche, welche eine gute Seele für unsere Kirchenbesucher gebunden hatte – weil es gerade etwas langweilig war. Ebenfalls am Palmsonntag wurden die Heimosterkerzen geweiht, welche in den kommenden Karwochentagen auf Bestellung an die Pfarreimitglieder verteilt oder in der Kirche abgeholt wurden. Die Nachfrage war so riesig, dass für Eschenbach und in Ballwil schon bald weitere Kerzen nachbestellt werden mussten.
 
Offene Kirche
Obwohl die Menschen gehalten waren, möglichst daheim zu bleiben, erfreuten sich unsere Gotteshäuser regen Besuches, was sich besonders auch an den vielen Opferkerzchen zeigte, welche täglich angezündet wurden. Das «Wort zum Festtag», welches beim eigens hergerichteten Evangeliarplatz auflag, wurde fleissig mitgenommen, um daheim in den eigenen vier Wänden die Feiertage zu begehen oder um die Gedanken den Nachbarn in den Briefkasten zu legen.
 
Andere fanden ihren Zugang zur Karwoche über die Website des Pastoralraumes, wo es Bilder zu jedem Tag gab und die Geschichte Jesu vom Palmsonntag bis Ostern auf Mundart erzählt wurde. Gedanken zur Karwoche gab es auf einem digitalen Weg, der zusätzlich in der Pfarrkirche Eschenbach auch in Realität gegangen werden konnte. Für SchülerInnen gab es eine reli@home-Seite, für Familien mit Kindern im Vorschulalter einen Familienbrief mit Ideen für die Karwoche.
 
Die Sakristane, teils unterstützt durch Katechetinnen, gestalteten die Kirchenräume entsprechend der Tradition: Am Palmsonntag mit Palmen, am Hohen Donnerstag in der Nüchternheit und am Karfreitag mit dem Kreuz im Zentrum der Verehrung, wo die Gläubigen zum Zeichen des Mitgefühls in jüdischer Tradition einen Stein deponieren konnten. Polycarp Nworie und P. Alberich mit der Klostergemeinschaft feierten täglich für den ganzen Pastoralraum die Eucharistiefeier und schlossen alle Anliegen in ihr Gebet ein.
 
Ostern hat stattgefunden
In der Osternacht wurden durch die Seelsorger in allen Kirchen die Osterkerzen feierlich entzündet und das Osterwasser gesegnet. Um 21.00 läuteten die Glocken zur Auferstehung. Nicht wenige Familien zündeten zu diesem Zweck ihm Garten ihr eigenes Osterfeuer an, um daran die bereits gekauften Heimosterkerzen anzuzünden. In den folgenden Tagen wurde das Osterwasser rege in den Pfarrkirchen abgeholt, sei es in eigenen Behältnissen oder in den abgefüllten Fläschchen, welche auch unter Nachbarn verteilt wurden. 
Kein Zweifel, Ostern hat stattgefunden. Allen, die zu dieser eindrücklichen Woche beigetragen haben, danken wir herzlich. Dem ganzen Team im Pastoralraum, welches die Schüler mit Gedanken zu Ostern versorgte, Beiträge auf die Homepage schrieb, Kirchenräume gestaltete, mit Senioren telefonierte, Hausosterkerzen oder Osterwasser verteilte, Bekannten und Nachbarn Gedanken ausgedruckte und in den Briefkasten legte und eigene Wege fand, in den Familien das Brauchtum zu erhalten oder neu zu entdecken. 
Wir hoffen, dass auch bald wieder Gottesdienste in Gemeinschaft möglich sind, damit wir die Osterkerze feierlich in unsere Kirchen tragen können und die noch unbenutzten, neuen Kerzen an den Altären daran entzünden können. Dies werden wir nachholen, sobald das Versammlungsverbot aufgehoben und die Gottesdienste wieder möglich sind.