An einem der hübschesten Orte hoch über dem Vierwaldstättersee steht die von den Pallottiner Patres errichtete Marienkappelle. Im Jahre 2014 wurde sie nach einer Renovation und Neuausstattung wieder neu eingeweiht.

Gleich neben der Kapelle ist der sehenswerte Friedhof der Schweizerischen Pallottiner-Provinz, auf welchem auch die Grabstätte von Pater Frederick ist.

Gedanken zum ehemaligen Pfarreiadministrator Pater Frederick Bigler von Chrsitian Huwiler (Präsident 1998–2006):

Pater Frederick

Ich kann mich noch erinnern, als im Jahr 1990 der langjährige Pfarrer – Robert Ambühl – seine Tätigkeit hier in Inwil beendete. Gespannt warteten wir auf seine Nachfolge, ein Pallottiner-Pater. Wahrscheinlich wäre ich wohl nicht der Einzige gewesen, der sich überleget hätte, in was für einem Ordenskleid der Neuankömmling nun erscheinen würde; …aber ich hatte schon früher in einer Jugendorganisation einen Pallottiner-Pater kennen und schätzen gelernt und wusste, wie volksnah und offen dieser Orden ist.

Nur 4 Wochen nach dem Austritt des bisherigen Pfarrers übernahm P. Frederick als Pfarradministrator die pastorale Verantwortung unserer Kirchgemeinde. Mit seinem Eintritt erfuhr unsere Pfarrei einen markanten Richtungswechsel, von einem traditionellen zu einem zeitgemäss vermittelten und gelebten Glauben. In seinem «Wort zu Beginn» schrieb er damals. «Es ist von grösster Bedeutung, dass die Kirche, also wir alle, uns – vielleicht wieder – davon überzeugt: Gott ist das Mass des Menschen; nach Gott müssen wir uns ausrichten. Christus erneuert das Innere des Menschen, er orientiert unser Urteil neu, er weitet unsere Liebensfähigkeit, er verwandelt und bereichert unsere Lebensenergie.

Dank seinem sehr unkomplizierten, natürlichen und gewinnenden Auftreten schuf P. Frederick rasch Kontakt zu vielen Menschen in unserer Gemeinde, die ihm auch ihr Vertrauen schenkten. Bis zu seinem Austritt genoss er daher in allen Gruppierungen und Bevölkerungsschichten ein hohes Ansehen, war anerkannt und beliebt, auch bei Menschen anderer Glaubensrichtungen. Im Empfinden der Pfarrei vermittelte P. Frederick die katholische Lehre in einer glaubwürdigen Art, basierend auf soliden theologischen Werten, mit dem Bezug zum Aktuellen. Das Zeitgemässe wurde berücksichtigt, oberflächlich Modernes fand nicht seine Zustimmung. Sein tiefer Glaube war für alle spürbar. Damit mochte er viele Menschen für unsere Kirche zu begeistern. Nicht unerwähnt sei festzuhalten, dass uns die hohe intellektuelle Intelligenz mit einem enormen geistigen Wissen und höchster theologischer Belesenheit oft beeindruckte.

Mindestens ebenso wichtig war aber auch was ausserhalb der Kirchenmauern geschah. Er war kontaktfreudig, jederzeit zu einem Schwatz auf der Strasse bereit. Sehr nahe standen ihm vor allem auch ältere Menschen, so nahm er wenn immer möglich an Seniorenveranstaltungen teil. Unvergessen bleiben dabei seine Auftritte an Fasnacht, selbstverständlich verkleidet und maskiert, so u.a. auch als «Bärner - Wiibl». Neckisch «lüpfte» er dabei seinen Rock und zeigte die Beine.

Ein grosses Anliegen für ihn waren kranke Menschen, die er oft und regelmässig besuchte. Aber auch mit der Jugend stand er im engen Kontakt. Dies nicht nur als Religionslehrer, sondern auch in Jugendorganisationen. Besonders wichtig waren ihm die Vorbereitungen zur 1. Hl. Kommunion wie auch die Firmung. Durch seine Offenheit, Kompetenz in allen Fragen des Lebens vertrauten ihm viele Menschen, baten ihn um seinen Rat, insbesondere auch in persönlichen Krisen. Kurzum: Pater Frederick war in unserem Dorf sehr beliebt, geschätzt und hoch respektiert.

Sein Einsatz in unserer Gemeinde war vorerst nur für kurze Zeit angedacht. Letztlich entstand daraus ein Arbeitsverhältnis von gut 16 Jahren. Als damaliger Kirchenratspräsident pflegte ich einen engen Kontakt zu ihm. Eine Gegebenheit habe ich nie vergessen. Anfang des Jahres 2000 – einem «Heiligen Jahr» – fragte ich ihn ob er zu diesem Anlass spezielle Aktivitäten vorgesehen habe. Er bejaht dies mit dem Wunsch, eine Wallfahrt durchzuführen. In der darauffolgenden Kirchenratssitzung entstand die Idee, diese Wallfahrt in und um unser Dorf durchzuführen. Rund 100 Gläubige nahmen daran teil.

…und seitdem findet diese Wallfahrt jährlich statt, eigentlich im Sinne eines Vermächtnisses an Pater Frederick.